Wir schreiben das Jahr 1978. Keine 40 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt hat die Republik Österreich für umgerechnet 1,4 Milliarden Euro ihr erstes, voll funktionsfertiges Atomkraftwerk errichtet. Aber es regt sich massiver Widerstand in der Bevölkerung und es kommt zu Protesten von Umwelt- und Friedensaktivisten. Um doch noch eine späte und - so die Hoffnung der Politiker - breite Legitimierung für dieses Projekt zu erhalten, führt die Regierung um Kanzler Bruno Kreisky kurz vor Inbetriebnahme dieses AKW siegesgewiss eine Volksabstimmung durch - und verliert diese ebenso überraschend wie hauchdünn. Das bereits fertig mit Brennstäben ausgestattete AKW ist damit wenige Tage vor Inbetriebnahme Geschichte und über Nacht zu der größten Investitionsruine der Alpenrepublik geworden. Der mächtige Bau mit über 1.000 fensterlosen Räumen liegt fortan über Jahrzehnte still, dient gelegentlich als Trainingszentrum für ausländische Mitarbeiter anderer AKWs, bleibt in einem bemerkenswert gut erhaltenen Zustand und wird mittlerweile für Besuchergruppen geöffnet. Bisher nicht jedoch für Fotoworkshops - bisher!
Was damals für Österreich ein politischer Supergau und finanzieller Alptraum war, entpuppt sich heute für meine Workshop-Teilnehmer als fotografischer Traum. Als einziger deutscher Anbieter darf ich ab sofort Fotoworkshops in dieser buchstäblich einmaligen Location durchführen! Dieses AKW bietet unzählige, ungewöhnliche und vor allem: komplett unverstrahlte Motive: vorbei geht es an der Schaltwarte, die an frühere Raumschiff Enterprise-Serien erinnert; hunderte Lämpchen und Warnleuten blinken hier wild durcheinander. Ein rotes Telefon, das für den atomaren Notfall direkt mit dem Kanzleramt verbunden war, steht noch mitten im Zimmer. Weiter geht es entlang riesiger Pumpen, die pro Sekunde unvorstellbare 30.000 Liter Donauwasser zum Kühlen durch die Anlage geschleust hätten. Vorbei an gewaltigen grauen Turbinen und an verschlungenen Rohrsystemen. Dann eine 10 Meter lange Leiter hinab zu den nun leeren Schächten für die Brennstäbe. Im Betrieb hätte hier die Strahlung von knapp 500 Uranbrennstäben eine Hitze von bis zu 4000 Grad Celsius produziert, ein Fotografieren nie möglich gewesen. Weiter geht es unter den Reaktor, ein Bereich, der in einem aktiven Kernkraftwerk mit radioaktiv hoch belastetem Wasser geflutet ist und in den nach Fertigstellung nie wieder jemand hinein käme. Doch in diesem Reaktor hier hat nie eine Kernreaktion stattgefunden und so ist der Reaktorboden heute mit seinem irren Gewirr an Leitungen und Rohren das Highlight aller Fotografen! Ungewöhnlicher und verrückter hätten diesen Bereich selbst die Kulissenbauer Hollywoods nicht gestalten können!
Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Welt des AKW Zwentendorf!
20.06.2023 (13.00 -18.00 Uhr)
Noch 5 Plätze frei.
Der Workshop findet sicher statt.
3435 Zwentendorf an der Donau / Österreich
- Fotografie mit Stativen in den fotografisch schönsten Bereichen/Hallen des AKW
- Für die Zeit des Workshops sind keine weiteren Besucher im AKW
- Fotografische Betreuung und Anleitung durch Dr. Micha Pawlitzki; bei Interesse direkt vor Ort konstruktives Feedback auf Ihre Bilder von Micha Pawlitzki
- Offizielle Workshop-Genehmigung durch den Betreiber
- Anwesenheit mehrerer orts- und fachkundiger EVN-Mitarbeiter im AKW
- An- und Abreise nach/von Zwentendorf (Mitfahrgelegenheiten können ggf. vermittelt werden)
- Ggf. Übernachtung
- Minimal 9, maximal 16 Teilnehmer
- Da wir in acht verschiedenen, oft sehr großen Hallen/Gebäudeteilen fotografieren, verteilen sich selbst 16 Teilnehmer problemlos in diesem Gebäude - ohne, dass man sich gegenseitig im Weg steht.
299,-€